Testverfahren
Testverfahren sind standardisierte diagnostische Methoden, mit denen bestimmte biologische, chemische oder physikalische Eigenschaften in Patientenproben gemessen oder nachgewiesen werden. Sie bilden die technische Grundlage vieler Labordiagnostikprozesse und dienen der Erkennung, Differenzierung und Verlaufskontrolle von Erkrankungen.
Klassifikation medizinischer Testverfahren
Je nach Ziel und Einsatzgebiet unterscheidet man verschiedene Arten von Testverfahren:
- Qualitative Tests:
Bestimmen das Vorhandensein oder Fehlen eines Parameters (z. B. COVID-19-Antigenschnelltest)
- Quantitative Tests:
Ermitteln den genauen Messwert eines Analyten (z. B. Blutzucker in mg/dl)
- Semi-quantitative Tests:
Ordnen Ergebnisse in Kategorien ein (z. B. Urinteststreifen)
Gängige Labortestverfahren im Überblick
| Testverfahren | Anwendungsbereich |
|---|---|
ELISA | Nachweis von Antikörpern oder Antigenen |
PCR (Polymerase-Kettenreaktion) | Nachweis von Erreger-DNA/RNA |
Immunoassays | Hormon-, Tumor- und Medikamentenanalytik |
Photometrie | Enzym- und Stoffwechselmessungen |
Mikrobiologische Kultur | Identifikation von Bakterien oder Pilzen |
Qualität und Validierung
Damit Testverfahren in der klinischen Praxis eingesetzt werden dürfen, müssen sie validiert und nachweislich zuverlässig, reproduzierbar und spezifisch sein. Die Auswahl eines geeigneten Testverfahrens richtet sich nach der Fragestellung, der geforderten Sensitivität und Spezifität sowie der klinischen Relevanz.
Bedeutung in der Diagnostik
Testverfahren ermöglichen eine evidenzbasierte Diagnostik und bilden die Grundlage für die Interpretation von Laborergebnissen. Sie tragen dazu bei, medizinische Entscheidungen objektiv abzusichern und individuelle Therapien gezielter zu steuern.