In-vitro-Diagnostik (IVD)
Die In-vitro-Diagnostik (IVD) umfasst alle diagnostischen Verfahren, bei denen Proben außerhalb des menschlichen Körpers – also „im Reagenzglas“ – analysiert werden. Dazu zählen Blut-, Urin- oder Gewebeanalysen, die mit Hilfe von Testsystemen durchgeführt werden, um Krankheiten zu erkennen, Therapien zu steuern oder den allgemeinen Gesundheitszustand zu bewerten.
Anwendungsbereiche der IVD
In-vitro-Diagnostik findet in vielen medizinischen Bereichen Anwendung:
- Infektionsdiagnostik:
Nachweis von Viren, Bakterien oder Parasiten
- Tumordiagnostik:
Identifikation und Verlaufskontrolle von Krebs
- Hormonanalytik:
z. B. Schilddrüse, Sexualhormone, Cortisol
- Blutzucker- und Stoffwechselanalytik:
Kontrolle von Diabetes, Leber- oder Nierenfunktion
- Genetische Diagnostik:
Nachweis von Erbkrankheiten oder Risikofaktoren
Regulierung und Qualität
In-vitro-Diagnostika unterliegen strengen gesetzlichen Vorgaben. In der EU gilt die IVDR (In Vitro Diagnostic Medical Device Regulation). Hersteller müssen Nachweise zur Leistungsfähigkeit, Sicherheit und klinischen Evidenz erbringen. Auch Labore müssen nach definierten Standards arbeiten (z. B. ISO 15189).
Arten von IVD-Systemen
| IVD-Typ | Beschreibung |
|---|---|
Labortests | Hochautomatisierte Analytik in medizinischen Laboren |
Point-of-Care-Tests | Vor-Ort-Diagnostik in Praxis, Klinik oder Notfallmedizin |
Selbsttests | Anwendung durch Laien, z. B. Schwangerschaftstest |
Bedeutung für die moderne Medizin
Die IVD ist ein zentrales Instrument für die personalisierte Medizin, Früherkennung und präzise Therapiekontrolle. Sie ermöglicht schnelle, zuverlässige und belastbare Aussagen – oft als Basis klinischer Entscheidungen.