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HL7-Standard

Die HL7-Schnittstelle bezeichnet einen Kommunikationsstandard für den Austausch von medizinischen und administrativen Daten zwischen verschiedenen IT-Systemen im Gesundheitswesen. Der Begriff „HL7“ steht für „Health Level Seven“ und bezieht sich auf die siebte Schicht des ISO/OSI-Referenzmodells, die für die Anwendungsschicht zuständig ist. Dieser Standard ermöglicht die Interoperabilität zwischen heterogenen Softwaresystemen wie Laborinformationssystemen (LIS), Krankenhausinformationssystemen (KIS) und Praxisverwaltungssystemen (PVS).

Hauptfunktion der HL7-Schnittstelle

Die HL7-Schnittstelle sorgt dafür, dass medizinische Daten in einem einheitlichen Format übertragen werden. Dadurch werden Kompatibilitätsprobleme zwischen verschiedenen Systemen minimiert. Sie spielt eine zentrale Rolle im digitalen Datenaustausch, z. B. bei Patientenstammdaten, Laborergebnissen oder elektronischen Aufträgen.

Technische Merkmale von HL7

MerkmalBeschreibung
HL7-Versionen

HL7 v2.x (verbreitet), HL7 v3 (modellbasiert), und FHIR (modern und flexibel).

Nachrichtenstruktur

Nachrichten bestehen aus Segmenten, Feldern und Unterfeldern.

Übertragungsformate

Textbasiert (HL7 v2), XML-basiert (HL7 v3) oder JSON/XML (FHIR).

Anwendungsbereich

Kommunikation zwischen Systemen im Labor, Krankenhaus und Praxis.

Einsatzbereiche der HL7-Schnittstelle

  • Laborinformationssysteme (LIS):

    Übermittlung von Laboraufträgen und Befunden an Arztinformationssysteme (AIS).

  • Krankenhausinformationssysteme (KIS):

    Integration von Patientenakten, OP-Berichten oder Medikamentendaten.

  • Radiologie- und Bildgebende Systeme:

    Standardisierte Weitergabe von Untersuchungsergebnissen.

  • Praxissoftware:

    Austausch von Patientendaten zwischen Praxis- und Laborsoftware.

Vorteile der HL7-Schnittstelle

  • Interoperabilität:

    Systeme verschiedener Hersteller kommunizieren reibungslos miteinander.

  • Fehlerreduktion:

    Automatischer Datenaustausch verhindert manuelle Eingabefehler.

  • Zeitersparnis:

    Schnellere Datenübermittlung beschleunigt Prozesse wie Befundübermittlung.

  • Skalierbarkeit:

    Kann an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden.

Die HL7-Schnittstelle bildet somit eine essenzielle Brücke für den nahtlosen Datenaustausch im digitalen Gesundheitswesen.