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Datenfernübertragung (DFÜ)

Datenfernübertragung (DFÜ) bezeichnet die Übermittlung von Daten zwischen verschiedenen Standorten oder Computersystemen über Kommunikationsnetze. Sie spielt eine zentrale Rolle in der modernen Labor- und Medizininformatik, insbesondere für die Übermittlung von Laboraufträgen, Patientendaten und Befunden zwischen Arztpraxen, Kliniken und Laboren. DFÜ ermöglicht es, Daten schnell, sicher und zuverlässig auszutauschen, was Effizienz und Fehlerreduktion im gesamten Arbeitsprozess steigert.

Funktionen der Datenfernübertragung

Die DFÜ ist ein unverzichtbarer Bestandteil digitaler Kommunikation in Laborsoftware und bietet folgende Kernfunktionen:

  • Datenübermittlung:

    Sichere und automatisierte Übertragung von Laboraufträgen und Befunden.

  • Zeitersparnis:

    Reduktion manueller Prozesse durch elektronische Datenübermittlung.

  • Datensicherheit:

    Nutzung verschlüsselter Übertragungsprotokolle zum Schutz sensibler Daten.

  • Integration:

    Nahtlose Anbindung an Laborinformationssysteme (LIS), Arztinformationssysteme (AIS) und Krankenhausinformationssysteme (KIS).

  • Standardisierung:

    Einhaltung von Datenformaten wie LDT oder HL7 zur Gewährleistung der Kompatibilität.

Anwendungsbereiche der DFÜ

Datenfernübertragung kommt in vielen Bereichen des Gesundheitswesens zum Einsatz:

  • Laborprozesse:

    Übermittlung von Laboraufträgen, Ergebnissen und Befunden.

  • Krankenhäuser:

    Integration der Laborwerte in das Krankenhausinformationssystem (KIS).

  • Arztpraxen:

    Automatische Übertragung von Patientendaten zwischen Praxissoftware und Labor.

  • Telemedizin:

    Übermittlung von Gesundheitsdaten für Fernbehandlungen und Diagnosen.

Technische Umsetzung der DFÜ

Die Datenfernübertragung erfolgt über verschiedene technische Verfahren und Standards. Die gängigsten Protokolle und Formate sind:

  • LDT (Labordatenträger):

    Ein in Deutschland verbreitetes Datenformat für den Austausch von Labordaten.

  • HL7 Schnittstelle:

    Internationaler Standard für die Übertragung medizinischer Daten.

  • Verschlüsselungsprotokolle:

    Verwendung von SSL/TLS zur Sicherstellung der Datenintegrität und -sicherheit.

Vorteile der Datenfernübertragung

  • Effizienz:

    Schnelle Übermittlung von Daten ohne Medienbrüche.

  • Fehlerreduktion:

    Vermeidung von Übertragungsfehlern durch automatisierte Prozesse.

  • Datensicherheit:

    Verschlüsselung schützt vor unberechtigtem Zugriff.

  • Kostenersparnis:

    Reduzierung von Papier-, Druck- und Transportkosten.

  • Flexibilität:

    Echtzeitzugriff auf Daten von unterschiedlichen Standorten.

Übersicht der DFÜ-Vorteile

VorteilBeschreibung
Schnelligkeit

Sofortige Übermittlung von Laboraufträgen und Befunden.

Sicherheit

Schutz der Daten durch verschlüsselte Übertragungsprotokolle.

Effizienz

Automatisierte Prozesse sparen Zeit und Ressourcen.

Kompatibilität

Einhaltung von Standards wie LDT und HL7.

Fehlerreduktion

Minimierung von Übertragungs- und Eingabefehlern.

Beispielhafte Anwendung

Ein typischer Workflow in einem Labor:

  1. Ein Arzt erfasst die Laboraufträge digital in einem Order Entry System.

  2. Die Daten werden per DFÜ an das Laborinformationssystem (LIS) übermittelt.

  3. Nach der Analyse sendet das Labor die Ergebnisse digital zurück.

  4. Die Ergebnisse werden im Arztinformationssystem (AIS) oder Krankenhausinformationssystem (KIS) angezeigt.